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Wissenswertes

Vermeiden von Fehlern bei der Verlegung von Naturwerksteinen im Außenbereich

1. Der Naturstein hat in der Regel seine tragende Funktion, mit Ausnahme im Garten- und Landschaftsbau (Stützmauern etc.) verloren; er steht häufig nicht mehr am Beginn des Gestaltens, sondern erst am Ende, wenn es um die Oberfläche geht. Mit Naturstein wird oft nur noch verkleidet. In den seltensten Fällen wird der Naturstein noch als Tragende Konstruktion eingesetzt. Grundsätzlich kann mit Naturstein alles gestaltet werden. Damit er seine Funktion gut und lange erfüllen kann, ist es wichtig, dass seine Funktion, die Belastung und die spezifischen Eigenschaften des Natursteinmaterials bekannt sind.
Das Problem der heutigen Zeit ist, dass verlernt wurde, die hintere bzw. untere Entwässerungsebene auszuführen. Oft werden, sowohl in der gebundenen wie ungebundenen Bauweise, Materialien angewandt, die Wasser speichern, bzw. die durch Benutzung und Witterungseinflüsse wasserundurchlässig werden. Sowohl ein Wasserstau als auch gespeichertes Wasser führen zu Schäden, wie z. B. Feuchtigkeitsflecken, Ausblühungen, Kalkausscheidungen usw. Damit Schäden vermieden werden können, müssen wir wieder lernen, dass es bei Natursteinbelägen, -treppen und –mauern eine untere bzw. hintere Entwässerungsebene- und Belüftungsebene geben muss.

© Dipl. Ing. Erich Lanicca | Fachberatungsbüro für Pflasterungen und Natursteinbeläge

Ungebundene Bauweise

 2. Bei der ungebundenen Bauweise ist es wichtig, dass die Filterschicht zwischen Tragschicht-, Bettungs- und Fugenmaterial gewährleistet ist. Außerdem darf das Bettungs- und Fugenmaterial keinen Verfärbungen im Natursteinbelag verursachen. Kommen z.B. Bettungs-und Fugenmaterialien mit Pyritpartikeln aus Grauwackengestein oder Betonschotter (Recyclingmaterial) mit Eisenspänen zur Anwendung, führt dies in den meisten Fällen zu Verfärbungen an der Oberfläche, vor allem dann, wenn durch Feuchtigkeit des anschließenden, saueren Mutterbodens Kalziumhydroxyd aus Kalksteinmaterialien gelöst und an die Oberfläche transportiert wird. Besser wird Splitt und Brechsand aus frosttausalzbeständigem Hartgestein verwendet. Reine Splitte als Bettungsmörtel können nur bei Flächen ohne Verkehrsbelastung zur Anwendung kommen. Grundsätzlich ist zu unterscheiden: Flächen mit und ohne Verkehrsbelastung. Ein weiterer Punkt bei ungebundener Bauweise ist das Eigengewicht der Natursteinbeläge und die Bearbeitung der Seitenflächen und Unterseite. Das Eigengewicht unterstützt die Stabilität des Natursteinbelages. Diamantgesägte Seitenflächen und Unterseiten haben keinen kraftschlüssigen Verbund zum Bettungsmörtel bzw. Fugenmaterial. Dies kann je nach Belastung und Verbund innerhalb des Natursteinbelages zu Verschiebungen führen. Seitenflächen und Unterseiten von Natursteinbelägen sollten immer eine raue Bearbeitung haben. Nur mit dieser Ausführung ist ein Kraftschluss zum Bettungs- bzw. Fugenmaterial in der ungebundenen Bauweise möglich.
Bei der ungebundenen Bauweise führen glatte Bearbeitungs- und Fugenmörtel zu einem schlechten Haftverbund zwischen Bettungs- und Fugenmörtel und somit zu vermehrten Rissen infolge von Temperaturschwankungen. Stufen sollten ebenfalls nicht vollständig auf ein durchgehendes Mörtelbett verlegt werden, sondern möglichst auf ca. 4 cm dickem Mörtelbatzen- und Bändern aus porösem Einkornmörtel mit ausgesparten schmalen Kanälen. Die Anordnung von feuchtigkeitsabführenden Kanälen im Mörtelbett und die Verwendung von vielporigem Einkornmörtel bringen schon eine frostentlastende Wirkung. Wichtig ist das Materialen verwendet werden, die das Wasser ableiten und nicht speichern.

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Verlegung von Bodenplatten in gebundener Bauweise

3. Mörtel oder Betonbettung: Die erdfeuchte Konsistenz, die für die Verarbeitung dieser Materialien erforderlich ist, lässt eine Verdichtung nicht zu, wie sie betontechnologisch nötig wäre. Diese Materialien können somit nicht oder nur ungenügend verdichtet werden und haben demzufolge einen hohen Kapillarporenanteil. Kapillarporen geben erst Wasser ab, wenn Sie komplett gesättigt sind. Normaler Mörtel und Beton mit Sandanteil von 0 – 2 mm bzw. 0 – 4 mm sind Materialien, die Wasser speichern und nicht ableiten. Scheint Sonne auf einen Plattenbelag, eine Natursteinmauer oder –treppe, wird die gespeicherte Feuchtigkeit aus dem Bettungsmörtel durch die Wärme an die Oberfläche transportiert. Die Feuchtigkeit löst Klaziumhydroxyd, metallische Mineralien und andere Stoffe aus dem Bettungsmörtel bzw. Naturstein und so entstehen an den Oberflächen der Platten Ausblühungen, Verfärbungen, Kalkausscheidungen und Feuchtigkeitsflecken.
Wie kann dieser Feuchtigkeitstransport unterbunden werden? Der Feuchtigkeitstransport kann nur durch kapillarbrechende Schichten unterbunden werden. Kapillarbrechende Schichten sind Materialien mit keinem oder nur einem geringen Sandanteil. An Stelle einer Betonplatte oder eines Treppenrohlings erstellt man eine Tragschicht oder Grundform für die Treppe aus Dränbeton. Die Natursteinplatten oder –stufen werden dann in Rundkorn- oder Splittbeton mit der Korngröße 4 – 8 mm versetzt. Damit ein optimaler Verbund zum Bettungsmaterial erfolgt, müssen die Natursteine mit Wasser sauber gereinigt und mit einer Haftemulsion vorbehandelt und frisch in frisch in das Bettungsmaterial versetzt werden. Verfärbungsempfindliche Natursteinmaterialien werden in  Trasszementmörtel höchster Güte verlegt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass bei dieser Ausführungsart, infolge des hohen Hohlraumgehaltes unter den Natursteinen, ein „Hohlklingen“ beim Abklopfen auftreten kann und kein Mangel darstellt. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass die gebundene Bauweise keine Regelbauweise, sondern eine Sonderbauweise ist und Risse z.B. infolge Temperaturschwankungen unvermeidlich sind.

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